Landwirtschaft
Ein wesentlicher Leitgedanke der Naturgemeinde ist der Erhalt unserer wertvollen Kulturlandschaft. Das kann nur gemeinsam gelingen, indem Landwirte, Bürger und die Kommune zusammenwirken.
Natur und Landwirtschaft Hand in Hand – zum beiderseitigen Nutzen
Die landwirtschaftliche Nutzung im Günztalgrund muss nicht im Widerspruch zu naturschutzorientierten und touristischen Belangen stehen. Sie kann vielmehr im Einklang damit sein. Dazu sind Konzepte gefragt, welche die Wirtschaftlichkeit, Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit der landwirtschaftlichen Nutzung sicherstellen oder idealerweise sogar steigern. Damit könnte die Akzeptanz für ressourcenschonende Bewirtschaftungsformen erhöht und die Bedeutung einer insbesondere von bäuerlichen Familienbetrieben geschaffenen und gepflegten Kulturlandschaft verinnerlicht werden, in der man sich gerne aufhält, bewegt und erholt. Eine Reihe von zum Teil bereits umgesetzten Konzepten und Projekten werden im Folgenden vorgestellt.
Starke landwirtschaftliche Prägung trotz Rückgang der Betriebszahlen
Generell ist im Gemeindegebiet Kettershausen ein fortschreitender und deutlicher Rückgang der Zahl landwirtschaftlicher Betriebe zu verzeichnen. Die teilweise geringen Betriebsgrößen, die mangelnden Erweiterungsmöglichkeiten in den beengten Ortslagen sowie fehlende Hofnachfolger dürften die Zahl der Betriebe weiter sinken lassen.
Insgesamt wird die Gemeinde Kettershausen jedoch immer noch stark durch die Landwirtschaft geprägt und hat mit circa 30,6 Betrieben je 1.000 Einwohner durchschnittlich deutlich mehr aktive Landwirtschaftsbetriebe als der Landkreis Unterallgäu (8,4 Betriebe pro 1.000 Einwohner) (Stand 2016). Davon liegen acht Betriebe in Kettershausen, sieben in Bebenhausen, acht in Mohrenhausen, sechs in Zaiertshofen und fünf in Tafertshofen. Im Vergleich zur Einwohnerzahl ist Mohrenhausen damit das noch am stärksten landwirtschaftlich geprägte Dorf. Betriebe mit einer mittleren Betriebsgröße (10 bis 50 Hektar) überwiegen deutlich. Ein Betrieb bewirtschaftet eine Fläche von unter 10 Hektar und nur 6 Betriebe Flächen über 50 Hektar.
(Quelle: Vitalitätscheck 2.0 zur Innenentwicklung der Gemeinde Kettershausen“ vom 16.08.2016, Planungsbüro DAURER+HASSE, Wiedergeltingen)
Natura 2000 – Einfluss auf landwirtschaftliche Betriebe
Natura 2000 ist ein zusammenhängendes Netz von Schutzgebieten innerhalb der EU, das seit 1992 nach den Maßgaben der sog. FFH-Richtlinie (Fauna-Flora-Habitat) errichtet wird. Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter heimischer Pflanzen- und Tierarten sowie deren Lebensräume. Auch wir haben in Kettershausen Natura-2000 bzw. FFH-Gebiete.
Der deutsche Verband für Landschaftspflege hat nun eine Untersuchung über betriebswirtschaftliche Auswirkungen von Natura 2000 auf landwirtschaftliche Betriebe veröffentlicht. Ungefähr 40.000 landwirtschaftliche Betriebe bilden in Deutschland das Rückgrat der Natura-2000-Umsetzung. Gemäß der Untersuchung wirkt sich Natura 2000 in der Regel nicht negativ auf die Wirtschaftlichkeit landwirtschaftlicher Betriebe aus. „Landwirte gehen mit Natura 2000 sehr konstruktiv um und sehen darin auch Chancen“, sagt Dr. Jürgen Metzner (Geschäftsführer des Deutschen Verbands für Landschaftspflege). Interessierte können nähere Informationen im Internet unter www.lpv.de nachlesen.