Grünlandstrategie Günztal

Durch Naturschutz den Naherholungswert in unserem Gemeindegebiet erhöhen: Mit dem Projekt Grünlandstrategie Günztal streben wir beides gleichzeitig an.

Artenvielfalt auf Wiesen und Weiden erhalten und erhöhen

Das Kernziel der „Grünlandstrategie Günztal“ ist es, die Artenvielfalt auf Wiesen und Weiden zu erhalten und zu verstärken – insbesondere durch extensive Bewirtschaftung von Grünlandanteilen. Neben dem Gedanken des Naturschutzes, sehen wir als Naturgemeinde in dem Projekt eben auch die Chance, durch eine höhere Artenvielfalt in Fauna und Flora den Naherholungswert im Projektgebiet zu verbessern.

Konkret werden dazu Rand- und Spätschnittstreifen eingerichtet. Diese Streifen sollten mindestens eine Mähwerkbreite besitzen. Ebenfalls gefördert werden Heuschnitte mit Bodentrocknung. Die Zielsetzung ist hierbei die Aussamung und Selbstregeneration des Grünlands.

Förderprogramm für Landwirte zur Unterstützung einer extensiven Grünlandwirtschaft

Die Naturgemeinde Kettershausen hat das Projekt gemeinsam mit der Stiftung KulturLandschaft Günztal ins Leben gerufen. In den letzten Jahren wurde vielerorts die Grünlandbewirtschaftung zunehmend intensiviert, was zu einem Rückgang der Artenvielfalt führte. Das Projekt will dieser Entwicklung entgegenwirken und wird auch von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördert. Im Rahmen des Projekts wird ein Förderprogramm für Landwirte – unabhängig von den bestehenden staatlichen Förderungen – zur Unterstützung einer extensiven Grünlandwirtschaft gestartet. Am 9. März 2017 fand im Schützenheim in Kettershausen eine erste Informationsveranstaltung dazu statt. Primäres Projektgebiet sind die Flächen im Kettershauser Ried, an der alten Günz sowie entlang des Reute-, Ried- und Tränkegrabens.

Insgesamt stehen für das Projekt in den Jahren 2017 bis 2019 pro Jahr 10.000 Euro zur Verfügung. Zwischen den teilnehmenden Landwirten und der Stiftung KulturLandschaft Günztal wurde eine entsprechende Vereinbarung getroffen. Die Teilnahme an dem Projekt ist selbstverständlich freiwillig. Im ersten Schritt haben acht Landwirte auf vier Ackerflächen und zwei Grünlandflächen die Einsaat bzw. Nachsaat einer regionalen blütenreichen Grünlandmischung umgesetzt. Damit entstehen blütenreiche Wiesen und Randstreifen für Bienen, Schmetterlinge und viele andere Tiere. Mindestens sieben Wiesenflächen werden in den nächsten Jahren als extensive Heuwiesen oder mit Randstreifen an Gewässern bewirtschaftet. Dies soll ebenfalls die Vielfalt der Wiesenarten fördern, Rückzugsräume für Insekten wie Heuschrecken schaffen und Nährstoffeintrage in Gewässer verringern. Alle beteiligten Flächen sollen noch mit grün-blau bemalten Pfählen markiert werden, um Maßnahmen, die von der Naturgemeinde Kettershausen gefördert werden, für alle, insbesondere auch Besucher, sichtbar zu machen.

Gründlandprojekt sehr erfolgreich – dank unserer engagierten Landwirte!

Bis September 2017 waren bereits 2,8 Kilometer Blühstreifen angelegt worden. Zudem sind zwölf Hektar Heuwiesen (mit Mahd Ende Mai oder Mitte Juni) im Projekt. Im Oktober 2017 fand ein Flurrundgang als Abschluss des diesjährigen Grünlandprojektes statt, Dabei informierten Projektleiter Sebastian Hopfenmüller sowie als weitere Fachleute Peter Guggenberger-Waibel von der Stiftung KulturLandschaft Günztal und Josef Freuding – ehemaliger Landwirt und Geschäftsführer des Landschaftspflegeverbands Ostallgäu – darüber, was im letzten Jahr bewegt wurde und wie man weiterarbeiten kann. Eine Gruppe von zahlreichen Interessierten konnte sich über zwei Stunden zu Themen wie Biodiversität, Grabenpflege, Grünstreifen und Landschaftspflege informieren. Wir sind überzeugt, in diesem Bereich einen guten Weg gefunden und eingeschlagen zu haben und hoffen, dass sich das Projekt weiter positiv entwickeln wird. Herzlichen Dank an alle vierzehn Landwirte, die sich inzwischen am Projekt beteiligen. Seit Jahresbeginn 2018 haben wir noch 3,8 Hektar bzw. inklusive der Gemeindefläche „Flurnummer 211“ (für die zwar keine Prämien gezahlt werden) 4,4 Hektar dazu bekommen.

Weitere Interessenten können sich bei der Gemeinde Kettershausen oder der Stiftung KulturLandschaft Günztal (Sebastian Hopfenmüller, Tel. 08332-790537) melden.